Wenn Sie Sonnenenergie für Ihr Eigenheim nutzen möchten, haben Sie die Wahl zwischen Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. Worin der Unterschied zwischen diesen beiden Systemen besteht und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen, lesen Sie hier.
Was ist der Unterschied zwischen Photovoltaik und Solarthermie?
So nutzen Sie Sonnenenergie am besten
Photovoltaik und Solarthermie: Wärme oder Strom erzeugen
Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen nutzen die Kraft der Sonne auf unterschiedliche Weise: Bei Solarthermie wird Sonnenenergie in nutzbare Wärme umgewandelt, mit der Sie in Ihrem Haushalt beispielsweise Wasser erhitzen oder Ihre Heizung unterstützen können. Photovoltaik-Anlagen hingegen machen aus Sonnenlicht Strom. Dies passiert durch die Umkehrung des physikalischen Effekts der Verarbeitung von Strom zu Licht mittels Leuchtdioden. Den erzeugten Strom können Sie entweder selbst in Ihrem Haushalt verbrauchen oder ihn in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Für das Einspeisen erhalten Sie die gesetzlich vorgeschriebene Einspeisevergütung.
Bei beiden Systemen ist allerdings zu beachten, dass sie nur dann effektiv arbeiten, wenn das Dach über die passende Ausrichtung verfügt und eine ausreichend große Dachfläche vorhanden ist.
Die Unterschiede im Überblick
Solarthermie | Photovoltaik | |
Art der erzeugten Energie
|
Wärme | Strom |
Technik | Sonnenkollektoren | Photovoltaikmodule |
Einsatzbereich | Heizung und Warmwasser | Strom, Warmwasser, Heizung (z. B. durch Kombination mit Wärmepumpen) |
Möglichkeit, gewonnene Energie ins öffentliche Netz einzuspeisen | nein | ja |
Förderung | Zuschuss zu den Investitionskosten | Einspeisevergütung nach EEG |
Amortisation | länger | kürzer |
CO2-Einsparung pro Jahr | 65-125 kg/m² | 65-105 kg/m² |
Lassen sich Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen kombinieren?
Grundsätzlich lassen sich Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen kombinieren. Es gibt entsprechende Anlagen, die unter den Bezeichnungen Photothermie (PVT) oder Hybridkollektoren angeboten werden. Deren Effizienz ist allerdings noch umstritten, da die Wirkungsweisen von Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen nur schwer in Einklang zu bringen sind. Während die Leistung von Solarthermie-Anlagen bei hohen Temperaturen steigt, zeigen Photovoltaik-Anlagen unter Umständen schwächere Resultate. Hybridkollektoren-Anlagen müssen dieses Problem lösen, was bisher meistens dazu führt, dass weder die Strom- noch die Wärmegewinnung priorisiert wird. Da diese Anlagenform auch noch relativ neu ist, lässt sich aktuell wenig über ihre Haltbarkeit und die Produktionsentwicklungen sagen. Zudem sind die Anschaffungskosten recht hoch.
Wenn Sie über eine große Dachfläche verfügen, spricht allerdings nichts dagegen, statt einer Kombi-Anlage sowohl eine Photovoltaik- als auch eine Solarthermie-Anlage zu installieren. Dies wird bei entsprechender Dachgröße und finanziellen Mitteln von Energie-Experten empfohlen. Mit dieser Entscheidung profitieren Sie sowohl beim Heizen als auch bei der Stromerzeugung.
Photovoltaik oder Solarthermie – welches System lohnt sich für mich?
Pauschal ist diese Frage kaum zu beantworten, denn die Entscheidung für das eine oder das andere System ist von vielen Faktoren abhängig. Berücksichtigen sollten Sie unter anderem die verfügbare Dachfläche, die Anzahl der Hausbewohner und Ihr Budget. In jedem Fall ist eine Entscheidung zur Nutzung von Sonnenenergie eine klimabewusste Entscheidung und verringert Ihre Abhängigkeit vom Energiemarkt.