13. August 2014
Tipps für die Baufinanzierung
Die fünf wichtigsten Fragen für Bauherren und Immobilienkäufer
Bei der Baufinanzierung können schon kleinste Details darüber entscheiden, ob die eigenen vier Wände um eine fünfstellige Eurosumme günstiger oder teurer werden. Damit die Baufinanzierung nicht zum Eurograb wird, sollten "Bauherren und Immobilienkäufer von Ihrem Baufinanzierungsberater präzise Antworten auf die fünf wichtigsten Fragen verlangen", empfiehlt Karsten Eiß, Experte der Bausparkasse Schwäbisch Hall.
Wie viel Eigenkapital wird benötigt?
Jeder Euro, der geliehen werden muss, verteuert die Finanzierung. Deshalb sollte erfahrungsgemäß mindestens ein Viertel der Gesamtsumme aus Eigenmitteln, wie Bargeld, Bank- oder Bausparguthaben bestehen. Wird weniger Eigenkapital eingebracht, bedeutet das eine höhere monatliche Belastung und/oder eine längere Laufzeit und damit höhere Gesamtkosten. Vor allem bei den aktuell niedrigen Bauzinsen ist von einer 100-Prozent-Finanzierung abzuraten. Denn sobald die Zinsen wieder steigen, wird die Anschlussfinanzierung nach Auslauf des Kreditvertrages deutlich teurer.
Wie sieht die Finanzierung über die gesamte Laufzeit aus?
Einzelne Aspekte, wie die derzeit sehr günstigen Zinsen, sollten nie isoliert betrachtet werden. Einen Gesamtüberblick kann nur ein Finanzierungsplan über die komplette Laufzeit liefern. Er enthält Informationen zur monatlichen Belastung, zu Zins und Tilgung, zur Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung sowie zu den Gesamtkosten. Wichtig ist auch die Möglichkeit zu Sondertilgungen. Damit der Vorteil des mietfreien Wohnens im Alter genutzt werden kann, sollte die Finanzierung so geplant sein, dass die Immobilie beim Ausstieg aus dem Berufsleben schuldenfrei ist.
Von welchen Förderungen kann man profitieren?
Bauherren sollten, wenn möglich, den sogenannten Wohn-Riester nutzen. Insbesondere Familien mit Kindern können dank Riester-Zulagen und Steuervorteilen viel Geld sparen. Energiebewusste Bauherren haben zudem häufig Anspruch auf Zuschüsse und zinsverbilligte Darlehen der staatlichen KfW-Förderbank. Gute Finanzierungsberater wissen, ob es lokale oder regionale Fördertöpfe gibt.
Wie lange kann man von den Niedrigzinsen profitieren?
Die aktuell günstigen Konditionen sollte man sich nach Möglichkeit für die gesamte Laufzeit sichern. Beim Vergleich mehrerer Finanzierungsangebote darf der Soll- nicht mit dem Effektivzins verwechselt werden. Denn nur der Effektivzins gibt Aufschluss über die tatsächlichen Kosten und sollte als Vergleichszins herangezogen werden.
Wie viel Tilgung kann man sich leisten?
Je höher die Tilgung, desto kürzer die Laufzeit und desto niedriger die Gesamtkosten. Sofern es die finanziellen Möglichkeiten erlauben, sollte man deshalb in der aktuellen Niedrigzinsphase eine höhere Tilgung als die üblichen ein oder zwei Prozent vereinbaren. Empfehlenswert ist eine Tilgung von drei, vier oder sogar fünf Prozent. Als Faustregel gilt: Zins und Tilgung sollten nicht höher sein, als 40 Prozent des regelmäßig verfügbaren monatlichen Einkommens.
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG ist die größte Bausparkasse Deutschlands. Die 7.300 Mitarbeiter arbeiten eng mit den Genossenschaftsbanken zusammen. Im Ausland ist Schwäbisch Hall mit Beteiligungsgesellschaften in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und China aktiv. Weltweit hat das Unternehmen rund 10,5 Mio. Kunden, davon 7,3 Mio. in Deutschland.