Rendite: Definition und Berechnung

So ermitteln Sie den Gewinn aus einer Geldanlage

Wenn Sie Geld anlegen möchten, spielt die Rentabilität – also der voraussichtliche finanzielle Erfolg – von Kapitalanlagen wie Aktien oder Anleihen eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang wird auch von der Rendite einer Kapitalanlage gesprochen. Was sich dahinter verbirgt und wie Sie die Rendite mithilfe einer einfachen Formel berechnen können, erfahren Sie hier.

Was ist Rendite?

Das Wort Rendite stammt aus dem Italienischen und bedeutet Ertrag oder Gewinn. Dabei handelt es sich um den Kapitalertrag, den Sie mit einer Geldanlage erzielen können. Die Rendite wird in der Regel jährlich ermittelt und als Prozentzahl angegeben. Das ermöglicht es, verschiedene Anlageformen hinsichtlich ihres Potenzials zu vergleichen. Rendite und Zins sind nicht identisch. Denn der Zinssatz gibt lediglich die Höhe der Verzinsung einer Geldanlage an und nicht den Gesamtertrag, den Sie innerhalb eines bestimmten Zeitraums erzielen können. Der Gesamtertrag hängt nicht nur vom Zinssatz ab, sondern auch von weiteren Faktoren wie zum Beispiel der Kursentwicklung. Der Zinsertrag ist zwar eine Rendite, jedoch gibt es Renditen, wie zum Beispiel Dividendenrenditen, die nicht auf Zinsen zurückgehen.

Renditeformel

An der Rendite lässt sich das Verhältnis zwischen erzieltem Gewinn und Kapitaleinsatz ablesen. Die Rendite einer Geldanlage können Sie mithilfe einer einfachen Grundformel ermitteln: Gewinn x 100 / eingesetztes Kapital = Rendite in Prozent. Wenn Sie zum Beispiel 5.000 Euro anlegen und einen Gewinn von 500 Euro erzielen, liegt Ihre Rendite bei 10 Prozent.

Brutto- und Nettorendite

Bei einer Geldanlage lassen sich verschiedene Renditearten unterscheiden. So bezeichnet der Begriff Bruttorendite den Kapitalertrag vor Steuern und Inflation, also den nominalen Zinsertrag. Sind steuerliche Abzüge und die Inflation hingegen berücksichtigt, handelt es sich um die Nettorendite. Dieser Ausdruck bezeichnet also den tatsächlichen Gewinn aus Ihrer Kapitalanlage und ist damit immer niedriger als die Bruttorendite.

Die Bruttorendite einer Kapitalanlage berechnet sich wie folgt:
[(Gewinn / eingesetztes Kapital) - 1] x 100 = Bruttorendite in Prozent. Wenn Sie zum Beispiel 4.000 Euro angelegt haben und nach einem Jahr 4.550 Euro bekommen, beträgt Ihre Bruttorendite [(4.550 Euro / 4.000 Euro) - 1] x 100 = 13,75 Prozent.

Bei der Nettorendite müssen bei der Berechnung noch die Kosten abgezogen werden:
[(Gewinn - Kosten / eingesetztes Kapital) - 1] x 100 = Nettorendite in Prozent. Wenn Sie zum Beispiel 4.000 Euro angelegt haben und nach einem Jahr 4.550 Euro bekommen, angenommene Kosten von 200 Euro sind bereits abgezogen, beträgt Ihre Nettorendite [(4.550 Euro - 200 Euro / 4.000 Euro) - 1] x 100 = 8,75 Prozent.

Diese Anlageformen können attraktive Rendite bieten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auch heute noch attraktive Renditen zu erwirtschaften – zum Beispiel mit Aktien. Während diese regelmäßig Erträge durch die jährliche Dividendenzahlung abwerfen können, erhalten Sie bei Anleihen in der Regel jedes Jahr Zinszahlungen. Auch mit dem Verkauf von Wertpapieren lassen sich Gewinne erzielen. Allerdings können durch fallende Kurse auch Verluste entstehen. Um die Einzelrisiken von Wertpapieren zu reduzieren, bietet es sich an, in Investmentfonds anzulegen. So können Sie Ihr angelegtes Kapital auf eine Vielzahl von Wertpapieren aufteilen und damit die Einzelrisiken besser streuen. In der Regel bringt bei der Kapitalanlage die Aussicht auf höhere Erträge auch ein höheres Risiko mit sich. Grundsätzlich muss jeder Anleger selbst entscheiden, ob bei seiner Investition die Sicherheit der Kapitalanlage oder ein höheres Ertragspotenzial im Vordergrund steht.

Dividenden- und Mietrendite

Wer sein Geld zum Beispiel in Aktien investiert, kann von einem steigenden Börsenkurs profitieren. Darüber hinaus erhält ein Anleger in der Regel als Besitzer von Firmenanteilen einen Anteil am Gewinn eines Unternehmens. Dieser Anteil wird Dividende genannt. Die Formel für die Dividendenrendite lautet wie folgt: Dividende / Aktienkurs x 100 = Dividendenrendite in Prozent.

Bei einer Mietrendite handelt es sich um den Ertrag aus dem Kauf und der gleichzeitigen Vermietung einer bestimmten Immobilie. Zur Berechnung der Mietrendite stehen den Käufern/Investoren verschiedene Kennzahlen zur Verfügung:

  • Bruttomietrendite
  • Nettomietrendite
  • Mietpreismultiplikator
  • Eigenkapitalrendite
  • Objektrendite


Die Bruttomietrendite lässt sich folgendermaßen berechnen: (Bruttomieteinnahmen pro Jahr / Kaufpreis) x 100 = Bruttomietrendite in Prozent. Beim Bruttoverfahren liegt die Mietrendite in der Regel zwischen 2 und 5 Prozent. Eine genauere Entscheidungshilfe liefert die Nettomietrendite: (Jahresnettomieteinnahmen / Kaufpreis zuzüglich Nebenkosten) x 100= Nettomietrendite in Prozent. Käufer/Investoren sollten in ihre Berechnungen auch Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Grundbuchkosten, Notarkosten und Maklerprovision miteinberechnen.

Eigenkapital- und Objektrendite

Um herauszufinden, ob ein Kaufpreis fair ist, können Immobilienkaufinteressenten auch auf den Mietpreismultiplikator zurückgreifen. Die Formel hier lautet: (Kaufpreis inklusive Neben- und Modernisierungsaufwendungen / jährliche Kaltmiete) = Mietpreismultiplikator. Ein Resultat von 25 oder niedriger gilt als günstig. Die Eigenkapitalrendite stellt das eingesetzte Kapital ins Verhältnis zum Gewinn und zeigt, wie effizient das zur Verfügung stehende Eigenkapital eingesetzt wird bzw. wie sich das eingesetzte Kapital jährlich verzinst. Die Eigenkapitalrendite kann mithilfe einer einfachen Formel berechnet werden: (Jahresreinertrag nach Steuern / Eigenkapital) x 100 = Eigenkapitalrendite in Prozent.

Die Objektrendite ermöglicht eine Einschätzung dazu, ob sich der Einsatz von mehr Fremd- und weniger Eigenkapital bei einer Finanzierung lohnt. Um die Objektrendite zu berechnen, benötigen Sie Angaben zum Kaufpreis sowie zu Kaufnebenkosten, zur Jahresnettokaltmiete, zu den laufenden Kosten und zur Steuer. Formel zur Berechnung der Objektrendite: (Jahresnettokaltmiete - jährliche Kosten für Rücklagen, Verwaltung und nicht umlegbare Nebenkosten - Steuern) / Kaufpreis inklusive Erwerbsnebenkosten x 100 = Objektrendite.

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