Wie viel Haus kann ich mir leisten?

Finanzen überprüfen und passende Immobilie finanzieren

Bevor Sie sich auf die Suche nach einem passenden Haus machen, sollten Sie bei Ihrer Budgetrechnung folgende Fragen beantworten: Wie viel Haus kann ich mir leisten? In welchem Preissegment möchte ich suchen? Wie viel Geld steht mir für die monatliche Kreditrate zur Verfügung?

Einflussfaktoren Immobilienfinanzierung

Bestimmte Faktoren nehmen Einfluss darauf, wie viel Haus Sie sich leisten können. So ermitteln Sie auch den Kaufpreis einer für Sie finanzierbaren Immobilie. Zu diesen Faktoren gehören

  • Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben,
  • Ihr verfügbares Eigenkapital,
  • die anfängliche Tilgung sowie der Sollzinssatz Ihres Darlehens,
  • die Dauer der Sollzinsbindung,
  • das Bundesland, in dem die Immobilie steht und
  • die anfallenden Kaufnebenkosten.
     

Was sind normale monatliche Kosten, die zu berücksichtigen sind?

Außer der Kreditrate und den direkten Immobilienkosten fallen auch regelmäßige Fixkosten an, die in Ihre Budgetplanung einfließen sollten. Hierzu zählen Versicherungen wie Hausrat- oder Gebäudeversicherungen, laufende Kosten für das Auto sowie verschiedene Verträge wie Strom, Gas, Telefon und Internet. Berücksichtigen Sie auch Ausgaben für Ihre Altersvorsorge. Denn neben dem „Betongold“ werden Sie liquide Mittel brauchen, selbst wenn Sie keine Miete oder Tilgungen mehr zahlen müssen.

Budget kalkulieren: Beispielrechnung

Wenn Sie sich Ihren Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen möchten, sollten Sie zu Beginn in einer Haushaltsrechnung Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Wie viel Geld bleibt im Monat übrig? Dieses Nettohaushaltseinkommen können Sie als Richtwert für Ihre monatliche Rate zur Immobilienfinanzierung nehmen. Einen wichtigen Anhaltspunkt bildet Ihre aktuelle Kaltmiete.

Die Angaben der folgenden Beispielrechnung dienen der Orientierung. Die Rechnung veranschaulicht, wie hoch Ihr maximaler Finanzierungsbetrag ist und wie viel ein Haus kosten darf – unter Berücksichtigung von Eigenkapital und Kaufnebenkosten. Mit Eigenkapital verringert sich die Kreditsumme, die Sie aufnehmen müssen. Dadurch fällt die Laufzeit des Darlehens kürzer aus. So benötigen Sie anstelle von 40 Jahren nur knapp 25 Jahre, um den Kredit abzuzahlen.

Immobilienfinanzierung: Beispielrechnung bei einer Laufzeit von 25 Jahren
Monatliche Miete 700 Euro
Monatlicher Überschuss 100 Euro
Monatliche Rate
800 Euro
Sollzinssatz 4 Prozent
Tilgung 1 Prozent
Maximaler Finanzierungsbetrag 192.000 Euro
Eigenkapital + 48.000 Euro
Kaufnebenkosten - 36.000 Euro
So viel darf Ihr Haus kosten 204.000 Euro

Vorteile durch Eigenkapital

Je höher Ihr Eigenkapital ist, desto bessere Konditionen erhalten Sie bei einer Finanzierung und desto schneller ist Ihr Kredit abbezahlt. Mit jedem Euro mehr, den Sie selbst einbringen, verringert sich der Kreditbetrag, den Sie für den Hauskauf aufnehmen müssen. Deshalb ist es von Vorteil, wenn Sie gezielt Geld für Ihre eigenen vier Wände ansparen. Empfehlenswert sind rund 20 Prozent bis 30 Prozent Eigenkapital. Dazu zählen neben Ihren Ersparnissen auch ein Verwandten- oder Arbeitgeberdarlehen, ein bereits bezahltes Baugrundstück sowie Ihre eigenen handwerklichen Leistungen.

Wichtige Finanzierungsbegriffe kurz erklärt

Bei der Immobilienfinanzierung begegnen Ihnen einige Fachbegriffe, die Folgendes bedeuten.

  • Sollzinsbindung: die Laufzeit, für die der gebundene Zinssatz festgeschrieben ist – konstanter Zinssatz, unabhängig von Marktschwankungen
  • Restschuld: der verbleibende Kreditbetrag am Ende der Sollzinsbindung 
  • Effektiver Jahreszins: der tatsächliche Jahreszins inklusive aller Nebenkosten, der Ihnen einen realistischen Eindruck der Finanzierungskosten vermittelt
  • Tilgungssatz: der Anteil des Kredits, den Sie jährlich zurückzahlen – mit direktem Einfluss auf die Laufzeit

Kaufnebenkosten wie Maklerkosten berücksichtigen

Steht das Budget erst einmal fest, können Sie mit der Suche nach einer finanzierbaren Immobilie beginnen. Bedenken Sie bei Ihrer Kalkulation auch die Kaufnebenkosten – dazu zählen Ausgaben für den Notar, den Grundbucheintrag und eine eventuelle Maklerprovision. Diese können je nach Bundesland zwischen 9 Prozent und 15 Prozent ausmachen. Planen Sie außerdem die Kosten für Versicherungen sowie Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten mit ein. Sie zahlen immer mehr als nur den reinen Kaufpreis. Erst nach Berücksichtigung aller Kosten wissen Sie, wie viel Haus Sie sich leisten können.

Wie schont man das Budget?

Sie können sich für diese kostensparende Maßnahmen entscheiden:

  • Muskelhypothek: Wer beim Bau in Eigenleistung mit anpackt, kann die Kosten erheblich senken.
  • Grunderwerbsteuer sparen: In manchen Fällen lohnt es sich, zunächst nur das Grundstück zu kaufen, um die Grunderwerbsteuer auf den Kaufpreis des Hauses zu sparen.
  • Wohneigentum für Familien: Verschiedene Bundesländer und Kommunen bieten spezielle Förderungen und Zuschüsse für Familien an, die den Einstieg in das Wohneigentum erleichtern können.
  • Förderungen nutzen: Nutzen Sie gezielt Förderungen für den Hauskauf, um Ihre Finanzierungslast zu senken. Das kann die Wohnbauförderung, KfW-Kredite oder Zuschüsse für energieeffiziente Bauten umfassen.

Individuelle Finanzierung zusammenstellen

Da die finanzielle Situation bei jedem zukünftigen Immobilienbesitzer unterschiedlich ist, gibt es nicht die eine Ideallösung für alle. Deshalb bietet Ihre Volksbank Raiffeisenbank vor Ort eine persönliche Beratung und individuelle Finanzierung. Dank Kredit oder Vollfinanzierung können Sie – mit oder auch ohne Eigenkapital – ein Haus kaufen. Sprechen Sie einen Mitarbeiter in einer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort an. Er steht Ihnen bei Finanzierungsfragen beratend zur Seite.

Finden Sie heraus, wie viel Haus Sie sich leisten können.

Ihre Volksbank Raiffeisenbank vor Ort stellt Ihnen gerne Ihre persönliche Finanzierung zusammen und berät Sie zu Ihren Möglichkeiten.

Fragen und Antworten zum Thema „Wie viel Haus kann ich mir leisten?“

Wie viel meines Einkommens sollte ich für die monatliche Kreditrate einplanen?

Die monatliche Kreditrate sollte etwa 30 bis maximal 40 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens nicht übersteigen. Diese Faustregel stellt sicher, dass genügend finanzieller Spielraum für andere Ausgaben wie die laufenden Nebenkosten bleibt und die Monatsraten auch bei unvorhergesehenen Kosten oder Einkommenseinbußen stabil bleiben.

Was passiert, wenn sich meine finanzielle Situation ändert?

Sollte sich die finanzielle Lage durch veränderte Einkommensverhältnisse, wie z. B. Jobwechsel, Familienzuwachs oder unvorhergesehene Ausgaben ändern, bieten viele Banken eine flexible Ratenhöhe oder Tilgung an. Nehmen Sie frühzeitig Kontakt auf, um gemeinsam eine Lösung zu finden.